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Konzert in der Tonhalle Wil SG am 17.02.2019

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Und so berichtete das Tageblatt WIL am 18 Februar 2019 : KLICK!





Eine Mischung aus romantischer und musikalischer Blumenpracht: Chinesischer Abend in Wil
Die Sängerin Wendi Li aus China brachte mit dem Basler Pianisten Simon Rapp Blumengeschichten und musikalische Episoden aus legendären Romanen in die Äbtestadt. Ein Liederabend in Perfektion.
Roland P. Poschung
18.2.2019, 12:00 Uhr
Faszinierender Chinesischer Liederabend. Von links: Luschan Schuppisser (Violine), Simon Rapp (Klavier) und Wendi Li (Gesang) umringt von Chor und Tänzerinnen. Bilder: Roland P. Poschung
Faszinierender Chinesischer Liederabend. Von links: Luschan Schuppisser (Violine), Simon Rapp (Klavier) und Wendi Li (Gesang) umringt von Chor und Tänzerinnen. Bilder: Roland P. Poschung
Die Chinesische Musik darf auf eine eindrückliche Tradition zurückblicken und ist dabei ein faszinierender Ausdruck der chinesischen Kultur. Experten in der Musikwissenschaft zählen die chinesische Musik zu den ältesten Musiktraditionen der ganzen Welt. Durch den Wandel in der Gesellschaft sind jedoch viele Stücke verloren gegangen, doch die Beliebtheit einiger klassischen Instrumente steigere in jüngster Zeit das Interesse und so komme es zu einer Renaissance. Mit der jungen Chinesin Wendi Li, sie stammt aus Harbin, ist eine klassische Sängerin als Botschafterin dieser Lieder auf den Weltbühnen aktiv. Mit dem fast 20-köpfigen Ensemble zeigten sie Szenen von Träumen, Liebe, Trennung, Trauer, Hoffnung und Zuversicht. Georges Schuppisser moderierte den Anlass und berichtete versiert über die geschichtlichen Hintergründe.

Buntes Programm
Das attraktive Programm bot einen bunten Blumenstrauss an Liedern, die sich mit klingenden Blumenträumen auszeichneten, dabei kam sogar Giacomo Puccini mit «Jasminblüten» vor. Ein Stück, welches sich in der Oper «Turandot» niederschlug. Zu Beginn erklang die Volksmelodie aus Shanbei in der Provinz Shanxi, «Die rote Blumenpracht bedeckt die Berge», mit Xie Yuxian auf der chinesischen Zither, gefolgt von Jefeimukas Arie «Die weisse Rose am schwarzen Drachen-Fluss» aus der Oper «Aolei Yilan». «Die drei Wünsche der Rose» mit Luschan Schuppisser, dem Sohn des Moderators, an der Violine führte zum tibetischen Volkslied «Du, meine Geliebte, schönster aller Blumen».

Allein wenn man die Augen schloss, so fühlte man sich ans andere Ende der Welt in die Hänge der Teepflückenden versetzt: «Das Lied der Teepflückerin» von Liang Shang Quan (Text) und Tie Shan (Musik) richtete das Augenmerk auf harte Arbeit, die sich die Pflückerin mit Gesang zu versüssen versuchte.

Von der Musik in die Schwertkunst
Das Stück «Chrysanthemen-Terrasse» aus «Fluch der goldenen Blume» liess aufatmen, ehe der erste Teil mit Erinnerungen an Cambridge und «Blüten am Fluss im Mondschein» zum Thema Achtsamkeit führte. Es blieb an diesem Sonntagabend nicht allein bei den musikalischen, chinesischen und tibetischen Künsten. Aus Wallenwil präsentierten Dirk Reuter, Roland und Manon Mötteli vom Towado Verein eine gewagte japanische Schwertkunst-Vorführung, die durch ihre Präzision das Publikum begeisterte.

Dunkles Szenenbild mit Japanischer Schwertkunst. Roland und Manon Mötteli vom Towado Verein aus Wallenwil zeigten neben Dirk Reuter viel Sinn für Achtsamkeit.
Dunkles Szenenbild mit Japanischer Schwertkunst. Roland und Manon Mötteli vom Towado Verein aus Wallenwil zeigten neben Dirk Reuter viel Sinn für Achtsamkeit.
Nach der Pause lernten die rund 100 Gäste Qin Shen mit ihrem Instrument Gugin, eine Griffbrettzither, im «Liebesduett der Wasservögel» kennen.

In Eleganz zu «Butterfly Lovers»
Das Sibani-Tanzstück «Tianzhu Mädchen» geleitete in Eleganz zu den legendären Romanen «Der Reise nach Westen», mit «Der reissende Yangtse strömt nach Osten» ins Werk «Die Drei Reiche», ehe der Höhepunkt mit «Rote Bohnen – ungestillte Sehnsucht» und «Die Beisetzung der Blumen» aus dem Stück «Der Traum der Roten Kammer» erreicht wurde.

Zum farbenfrohen Finale erklang das Liebesdrama «Butterfly Lovers». Trotz dem tragischen Ende, ähnlich wie bei Shakespeares «Romeo und Julia», sah man am Ende die Verstorbenen, wieder vereint als Schmetterlinge, davon fliegen. Grundsätzlich gewann man den Eindruck, dass mit diesem Liederabend die Tonhalle Wil ein Stück näher an China und seine Kultur gerückt ist.